KV LöbauAktuelles

Aufzucht von Jungen Vögeln

Berichte der Wildtierstelle Ebersbach

Fast jedes Jahr werden uns in unserer Wildvogelpflegestelle neben anderen Vögeln auch einige junge Waldkauze abgegeben. Sie kommen dann in einem Alter von etwa zwei bis drei Wochen zu uns, und werden hier großgezogen. Die Ursache dafür, dass die Tiere am Boden aufgefunden werden, ist meist eine zu enge Nisthöhle. Das kann zum Beispiel eine Schwarzspechthöhle sein, die den heranwachsenden Jungen nicht mehr ausreichend Platz bietet, so dass die Schwächsten heraus gedrängt werden. Findet man sie nicht, sind sie meistens verloren. Die Aufzucht der jungen Käuzchen ist meist recht unproblematisch. Sobald sie mit dem Fliegen beginnen, öffnen wir die Voliere, und sie können heraus. Spätestens am zweiten Tag, wenn sich der Hunger bemerkbar macht, kommen sie an ihre alte Futterstelle zurück. Das geht solange, bis sie das Jagen von Mäusen und anderen Beutetieren erlernt haben. Danach kommen sie nicht mehr. Die Lehrzeit ist bei ihnen mit acht bis zehn Wochen besonders lang. Turmfalken, Bussarde und Habichte benötigen nur etwa vier Wochen, bis sie die Selbstständigkeit erlangt haben.

Schwieriger als bei den größeren Vögeln, ist die Aufzucht der Kleinen. Anfangs müssen sie meistens noch warmgehalten werden, und sie sind bedeutend empfindlicher, was ihre Nahrung, und den Umgang mit ihnen betrifft. Trotzdem gelingt es uns oft, auch sie groß zu bekommen. Sie werden dann recht anhänglich, und suchen uns im Garten auf, wenn sie Hunger bekommen. Manchmal sind sie schon lange selbstständig, und es scheint uns, als suchten sie nur noch hin und wieder den Kontakt zu uns. Mit der Zeit verliert sich aber auch das, und sie sind der Natur zurückgegeben.

H. Förster




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